Was passiert baulich in der City of UBUNTU?
Wir haben auf unserem ursprünglichen 12 Hektar großen Grundstück und auf den kürzlich hinzugekommenen zusätzlichen 15 Hektar Land einiges vor. Zunächst benötigen wir einen Masterplan für die Zonierung (wo verlaufen Straßen, wo liegen Gebäude, wo wird was angebaut), als erstes großes Projekt ist zudem die Errichtung eines Gemeinschaftszentrums geplant.
Wie sieht das Gelände der City of UBUNTU aus?
Die City of UBUNTU liegt etwa 200 km von der Hauptstadt Yaoundé entfernt in der Savanne im Westen von Kamerun, in der Gegend von Bangangté, in der Nähe des Dorfes Sanki. Etwa eine Stunde Fußmarsch liegt zwischen dem 12 Hektar großen Grundstück und dem nächsten Dorf. Die Anbindung an das übergeordnete Straßennetz erfolgt an der nördlichen Grundstücksgrenze über eine einfache Lehmpiste, die auch von größeren Fahrzeugen befahren werden kann. Das Gelände selbst fällt von Norden nach Süden bis zu einer Senke ab und steigt dann bis zur südlichen Grundstücksgrenze wieder an. Der Boden im südlichen Bereich ist durch seine felsigere Beschaffenheit gut als Baugrund geeignet.
Wie sieht das Bebauungskonzept aus?
Das Wiener Architektenteam von Symbios Architektur hat nach einer ersten Analyse der Geländegegebenheiten folgende erste Entwicklungsschritte und Entwurfsstrategien für die baulichen und physischen Maßnahmen in der City of UBUNTU identifiziert:
- Zone Schwerpunkt Viehzucht
- Zone Schwerpunkt Ackerbau
- Zone Schwerpunkt Bebauung
- Zentrales Mediationsgebäude
- Unterkünfte
- Werkstätten, Ateliers usw.
- Gebäude für Wissens- und Kulturaustausch
- erforderliche Nebengebäude, Wirtschaftsgebäude
- erforderliche Infrastruktur
usw.
Was sind die nächsten Schritte?
- im Kernbereich Bebauung, im Umfeld des zukünftigen zentralen Mediationsgebäudes
- Schlafsaal für jeweils ca. 20 Frauen und 20 Männer, Sanitärbereiche, Gemeinschaftsbereich, Koch-bzw. Essbereich
- tlw. witterungsgeschützt, tlw. sonnengeschützt
- modulare, einfache Bauweise
- im Rahmen der Randbedingungen höchster erreichbarer Standard (Nachhaltigkeit, Ökologie, Sanitär …)
Durchwegung, Infrastruktur usw…
Im Eingangsbereich des Grundstücks
Wie sieht das erste Projekt Gemeinschaftsunterkunft aus?
Ökologie
- Solargewinnung (PV, Warmwasser)
- Windkraft (z.B. Trocknung, Ernte, Lagerung,… Stromerzeugung)
- Bodenkühlung/Erdwärme – Raumklima
- Adaptierung traditioneller Systeme
- Wärme-/Kältespeicher (Wände, Erdkoffer, Boden, Pufferspeicher…)
- Stromspeicher (Akku,…)
- Adaptierung traditioneller Systeme
- Sammlung (Dächer, befestigte Freiflächen)
- Speicherung zur Nutzung (Brauchwasser, Bewässerung, Tränke, Zisterne, Energiespeicher…)
- Recycling
- Ableitung aus Verbrauchsstellen in zentrale Aufbereitung
- Aufbereitung biologisch (aus schmutzig mach sauber)
- Rückführung sauberes Wasser ins Grundwasser – Sickerkoffer (Kreislauf)
- Solarenergiegewinnung ermöglichen
- Transformation Licht in Wärme (Winter)
- Ventilation (Schutz vor sommerlicher Überhitzung, Hygiene)
- Selbstbeschattung (Sommer / Winter / Sonnenstände)
- Licht / Schatten (Helle / dunkle Räume je nach Funktion)
- Baulicher Schutz vor Regen (Erosion Lehmbau – erprobte Technologien anwenden)
- Schutz vor Erdfeuchte (Distanzierung vom Erdboden, je nach Funktion)
- Ökologische Konstruktionsmethoden
- Transformation lokaler Bautraditionen
- Optimierung von Primärenergiebedarf für Gebäudekonstruktion (Vermeidung von Müllzwischenlagerung in der Konstruktion versus sinnvoller Einsatz von Müll mit Mehrnutzen in Konstruktion; d. h. was passiert mit dem Müll nach der Lebenszeit des Gebäudes
- Planung der Gebäude auf Basis einfach herzustellender prototypischer, flexibler Grundmodule (z.B. Wohnraum, Lager, Sanitärbereich, Küche, usw.), die leicht adaptierbar und an geänderten Erfordernisse anpassbar sind. In jedem Errichtungszyklus besteht die Möglichkeit, die Module zu optimieren und neuen Erkenntnissen oder Erfordernissen anzupassen.
Projektgalerie
Das Architektenteam der City of Ubuntu
v. r. n. l: Dominik Bauer, Philipp Broinger, Ozan Dağli, Herwig Ferch, Javier García Fernández